Billunger

Billunger
Bịllunger,
 
mittelalterliches sächsisches Adelsgeschlecht. Die älteren Billunger gehörten zur Zeit Karls des Großen zu den führenden Adelsgeschlechtern Ostsachsens; dort gewannen seit der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts die jüngeren Billunger wachsenden Einfluss. Der genealogische Zusammenhang der Familien ist nicht zweifelsfrei geklärt.
 
Von den jüngeren Billungern wurde 936 Hermann (Billung) von König Otto I. mit dem Grenzschutz an der unteren Elbe und wiederholt auch mit der Vertretung königlicher Interessen in Sachsen beauftragt; um 961 erwarb er sich dort zu seiner markgräflichen Stellung herzoglicher Rechte. Kernland der Billunger war der dichte Eigen- und Grafschaftsbesitz an der Elbe um Lüneburg sowie an der Oberweser. Ende des 11. Jahrhunderts verlor die Familie an Einfluss. Nach dem Aussterben der männlichen Linie mit Herzog Magnus (1072-1106), der zeitweilig im Gegensatz zum salischen Königtum gestanden hatte (1073-75), fiel ihr Herzogtum an (den späteren Kaiser) Lothar von Supplinburg; das Eigengut in Sachsen und Thüringen gelangte (durch Heirat der Töchter von Magnus) an die Askanier und Welfen.
 
 
H.-J. Freytag: Die Herrschaft der B. in Sachsen (1951);
 W. Giese: Der Stamm der Sachsen u. das Reich in otton. u. sal. Zeit (1979);
  H.-W. Goetz: Das Herzogtum der B. - Ein sächs. Sonderweg?, in: Niedersächs. Jahrbuch für Landesgesch. (1994).

Universal-Lexikon. 2012.

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